Die Lätzchen
Hallo,
mit Beginn der Breieinführung musste ich feststellen, dass wir bei all der geschenkten Babykleidung, die wir für unseren Bauchzwerg bekommen haben, nur zwei Lätzchen hatten. Wobei das eine noch dazu gefühlt winzig war und wir dementsprechend schon ein sehr zivilisiert essendes Kind haben müssten, damit dieser Latz ausreicht. Auf Grund von Erzählungen der Großeltern sind wir aber nicht davon ausgegangen und haben die ersten Mahlzeiten sogar im Bad versucht, um im Falle von Spuckattacken zur Not alles abwischen zu können. Das war dann doch etwas übertrieben, durften wir feststellen…das mit dem Spucken kam dann später…vorzugsweise in der Öffentlichkeit -.- ….
Also habe ich mir gedacht, bevor ich neue Lätzchen kaufe, mache ich doch lieber selbst ein paar hübsche Lätzchen und verwende als Vorlage den anderen Latz, den wir hatten und der eine schöne Größe hatte. Beim Material habe ich mich ebenfalls an diesem Latz orientiert. Er besteht auf der Vorderseite aus einer Art dünnem Frottee und auf der Rückseite ein wasserabweisender, plastikartiger Stoff, damit die Nässe von Brei und Trinken nicht zur Kleidung des Babys durchdringt. Umrandet ist das ganze mit Schrägband, welches verlängert dann auch die Bänder zum Umbinden bildete. Somit kam auf meine Materialliste das folgende:
Material und Zubehör
– ein Handtuch aus dünnem Frottee
– beschichtete Baumwolle
– Schrägband (pro Latz 2 m)
– Garn
– Schere
– Nähmaschine
Das Handtuch hatte ich von meiner verstorbenen Oma mal geschenkt bekommen und vom Motiv her zwar gemocht, aber zum Abtrocknen war es mir eigentlich nie flauschig genug, deshalb hatte ich es schon vor einer Weile aussortiert, in der Hoffnung, dass mir noch etwas einfällt, was ich daraus hübsches nähen kann. Nun war die Stunde des Handtuchs gekommen. Mit der Vorlage habe ich mir dann die schönsten Stellen aus dem Handtuch herausgesucht und letztlich fünf Lätzchen gemacht. Wäre mir das Motiv egal gewesen, hätten aus diesem Badehandtuch auch noch mehr Lätzchen entstehen können. Von der beschichteten Baumwolle hatte ich mir einen halben Meter besorgt und mein Rest würde jetzt vielleicht noch für zwei weitere Lätzchen in der Größe meiner Vorlage reichen. Aber fünf bzw. sechs Lätzchen sind jetzt eigentlich eine gute Menge, um nicht ständig waschen zu müssen.
Nachdem ich mir Vorder- und Rückseite des Lätzchens zugeschnitten habe, habe ich die beiden Lagen mit einer Naht rundherum aneinander fixiert. Ich habe dafür die Schnittteile einmal schnell durch die Overlock gejagt, aber mit der normalen Nähmaschine geht das genauso gut. Diese Fixierung hilft anschließend sehr beim Anbringen des Schrägbandes. Wenn du nochmal eine Anleitung zum Annähen eines Schrägbandes benötigst, kann ich dir dieses Video empfehlen, welches ich mir immer wieder anschaue, wenn ich nach einer Weile mal wieder ein Schrägband annähen möchte.
Ich habe das Schrägband in zwei Schritten angebracht. Erst einmal habe ich die untere Kante des Latzes eingefasst und anschließend die obere Kante, wo ich dann gleich rechts und links den Rest des Schrägbandes habe überstehen lassen, um sie als Schnüre zum Binden des Lätzchens zu verwenden. In meiner Materialliste habe ich geschrieben, dass ich pro Latz zwei Meter Schrägband verwendet habe. Wahrscheinlich geht auch etwas weniger, aber 1,5 Meter wären mir persönlich zu wenig gewesen, weil ich es bevorzuge viel Spielraum zum Binden der Schleife zu haben.
Nachdem ich dann die eine Seite des Schrägbandes an der Vorderseite des Lätzchens angenäht habe, habe ich die Rundungen nach Außen mit kleinen Ecken und die Rundung am Hals, welche nach Innen geht mit kleinen Knipsen jeweils bis zur Naht eingeschnitten. Vermutlich ist das nicht unbedingt nötig. Bei mir hatte das Schrägband aber vor allem an den unteren Ecken sehr vom Lätzchen abgestanden und durch das Einschneiden, hat sich der Stoff wieder glatt gelegt. Das fand ich beim Festnähen des Schrägbandes nachdem ich es um die Kante gelegt habe schon hilfreich aber vermutlich hätte es auch gereicht, wenn ich den Stoff nur eingeschnitten hätte und keine Ecken ausgeschnitten hätte. Über eine Rückmeldung zu deinen Erfahrungen diesbezüglich in den Kommentaren würde ich mich freuen.
Das Schrägband am oberen Rand des Lätzchens, welches dann am Hals anliegt, habe ich dann von einem Ende aus, wo es Schleifenband ist, über den Bereich am Latz weiter bis zur anderen Seite des Schleifenbandes durchgehend genäht und dabei Anfang und Ende sorgfältig vernäht, damit sich das nicht wieder auflöst. Dann war der Latz fertig.
Nach mehrmonatigem Einsatz kann ich jetzt sagen, dass wir sehr zufrieden mit diesen Lätzchen sind, da sie schön groß sind und das regelmäßige Waschen gut überstanden haben. Außerdem sind auch farbechte Essensflecken von Kürbisbrei zum Beispiel in dem Muster nicht stark zu sehen, wodurch es nicht stört, dass nicht jeder Fleck bei 40° raus geht. Heißer kann man die Lätzchen auf Grund der beschichteten Baumwolle nicht waschen, aber das ist aus hygienischer Sicht auch nicht nötig.
So ein Latz eignet sich auch als praktisches, kleines Geschenk für Babys und ihre frischgebackenen Eltern. Wenn du noch mehr Ideen für Geschenke fürs Baby suchst, schau doch mal in unserer Kategorie “Baby” in unserem Blog oder folge diesem Link.
Viel Spaß beim Nachnähen und weiterem Schmöckern auf unserem Blog.
Helen