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Der Sweatrock zum Nachnähen

Heute zeige ich dir, wie du einen kurzen Bleistiftrock aus Sweatstoff mit Rüschen ganz einfach selbst machen und dabei ein paar deiner Stoffreste sinnvoll aufbrauchen kannst.

Dazu kannst du dir dieses kostenlose Schnittmuster von geschickt eingefädelt besorgen: https://de.dawanda.com/do-it-yourself/naehen/eleganten-bleistiftrock-naehen?partnerid=affilinet&utm_campaign=721245&utm_medium=affilinet&utm_source=affilinet&utm_term=12#attachmentsModal.

Der darin enthaltene Rock ist etwas länger, als ich ihn gerne mache, aber das ist ganz dir überlassen wie sehr du das Schnittmuster kürzt.

Dann fangen wir mal an 😊

1. Schritt

Du benötigst an Material:

  • Sweatstoff (Rest)
  • Jerseystoff/ Viskosejersey oder ähnliches, was schöne Rüschen ergibt (auch hier genügen Reste, allerdings müsste dieser möglichst lange Streifen ergeben)
  • 3,5-4 cm breites Gummiband
  • farblich passendes Garn
  • Stoffklammern oder Stecknadeln
  • das Schnittmuster in deiner Größe
  • Schere
  • Maßband
  • eventuell Rollschneider, Schneidematte und Patchworklineal

2. Schritt

Los geht’s!

Als erstes legst du das Schnittmuster entsprechend des Fadenlaufs auf deinen Sweatstoff und schneidest die Schnittteile in der Länge zu wie du deinen Rock gerne haben möchtest. Beachte hierbei drei Dinge:

  1. du benötigst Nahtzugaben.
  2. dein Rock wird durch die Rüschen nochmal etwa 10 cm länger.
  3. da im Vorderrock noch eine schräge Rüsche eingenäht wird, benötigst du hier etwa 1,5-2 cm mehr Nahtzugabe als beim Hinterrock
    Wenn du auch im Hinterrock eine schräge Rüsche einnähen möchtest, beachte auch hier, dass du zusätzlich Nahtzugabe benötigst.

 

Wenn du alle Schnittteile aus deinem Sweat zurechtgeschnitten hast, überlege dir wir du deine Schräge gerne haben möchtest und wie steil. Umso steiler sie ist, desto mehr Stoff benötigst du für den Rüschenstreifen. Schneide nicht bis zum unteren Eckpunkt, da du auch hier ein wenig Nahtzugabe benötigst, um die Rüsche in der Schräge und unten anzunähen, also ende etwa 1,5-2 cm über deiner unteren Ecke des Vorderrockes. Am Hüftbogen setze ich meine Rüsche gerne 13 cm vom oberen Rand des Schnittteiles an, aber das kannst du auch anders machen.

Die Stoffstreifen würde ich dir empfehlen mit einem Rollschneider auf einer Schneidermatte und mit einem Patchworklineal über die gesamte Stoffbreite (in der Regel 150 cm) zuzuschneiden. Es geht aber natürlich mit Geduld auch mit einer Schere. Die Streifen habe ich bei mir etwa 12 cm breit zugeschnitten, damit ich am Ende 10 cm breite Rüschen hatte.

Ich benötige immer drei Stoffstreifen.

3. Schritt

Anschließend folgt der nervenaufreibendste Teil: die Streifen säumen. Da die Rüschen am Ende natürlich nicht ausfransen sollen, müssen sie gesäumt werden. Ich verwende dafür gerne einen speziellen Rollsaumfuß für die Nähmaschine. Hier in diesem Video kannst du sehen, welchen Fuß ich meine und wie man ihn verwendet: https://www.youtube.com/watch?v=H-i-AUXmBDQ

Allerdings ist dieser Fuß eher für Baumwollstoffe als für Jersey geeignet, weshalb das viel Geduld erfordert, damit dir dein Stoff nicht rausrutscht. Es gibt auch Möglichkeiten Rollsäume mit der Overlockmaschine zu machen. Dafür kannst du einfach mal in deine Anleitung der Overlock gucken. Ansonsten geht natürlich auch normales Säumen. In diesem Fall mache deine Streifen noch breiter, damit du genügend Saumzugabe hast.

Nachdem dann alles endlich gesäumt ist, kannst du die Streifen rüschen.

Stelle hierfür einen großen Geradstich auf deiner normalen Nähmaschine ein und nähe am oberen Rand (den du nicht gesäumt hast) zwei Mal parallel nebeneinander. Wichtig ist hierbei die Nähte nicht zu verriegeln. Packe dann an einem Ende die beiden Unterfäden und schiebe den Stoff. Schon hast du die ersten Rüschen. Das machst du mit dem gesamten Streifen, wobei du natürlich auch von der anderen Seite aus den Stoff schieben kannst und dich somit von beiden Seiten an die Mitte herantasten kannst. Je nachdem wie stark du den Stoff zusammenschiebst hast du leichte oder sehr starke Rüschen.

4. Schritt

Jetzt ist der anstrengendste Teil geschafft.

Bevor du die Rüschen an Vorderrock und Hinterrock annähst, nähe die Abnäher entsprechend der Anleitung in Vorder- und Hinterrock. Dadurch schmiegt sich der Rock später deinem Hüftbogen besser an.

5. Schritt

Jetzt lege deine gerüschten Streifen an deine Schnitteile an und zuppel sie so lange zurecht, bis sie auf die Längen deiner Schnittteile passen und etwa alles gleich stark gerüscht ist.

Dann kannst du die Streifen mit Stecknadeln oder Stoffklammern an deinem Stoff befestigen. Bei dem schrägen Stoffstreifen legst du den Streifen und das obere Teil des Vorderrockes rechts auf rechts aufeinander und legst anschließend das untere Teil des Vorderrockes Stoffkante an Stoffkante darauf und befestigst es. Anschließend mit der Overlock oder deiner normalen Nähmaschine festnähen. Nähe erst im Anschluss daran den unteren Stoffstreifen an den Vorderrock an. Ich finde diese Reihenfolge leichter.

6. Schritt

Jetzt lege deinen Vorderrock und Hinterrock rechts auf rechts aufeinander und nähe die Seitennähte. Stecke dir dabei vor allem die Übergänge vom Sweat zu den Rüschen besonders sorgfältig, damit du hier später keine hässlichen Absätze zwischen dem Sweat und den Rüschen hast.

7. Schritt

Jetzt sieht das doch schon ziemlich nach einem Rock aus. Fehlt nur noch der Saum.

Ich gehe dabei immer folgendermaßen vor:

Die beiden vorderen Säume an der oberen Kante zusammennähen.

Die beiden hinteren Säume an der oberen Kante zusammennähen.

Die Seitennähte von den Säumen schließen. Dann habe ich einen Ring.

Nun messe ich mir das Gummiband aus, indem ich es mir um die Stelle lege, wo der Rock später sitzen soll und das Gummiband ein bisschen gespannt ist. Mache es nicht zu straff, sonst kneift es später. Dann noch ein wenig Nahtzugabe, damit wir den Gummi zu einem Ring schließen können.

Das Gummiband schließt du zu einem Ring, indem du mit einem Zickzackstich an deiner normalen Nähmaschine die Enden zu einem Ring verbindest. Ich nähe immer bis zu 5 Mal rüber um sicher zu gehen, dass es auch wirklich hält. Aber an sich reichen auch drei Mal.

Den Gummi dann in den Ring des Saumes zwischen die Stofflage legen und den Saum an den Rock annähen, so dass die äußeren Saumseiten auf der rechten Seite des Rockes liegen, deine Naht soll ja schließlich im Rock sein und nicht nach außen gucken.

Dann bleibt nur noch das anprobieren.

 

Ich wünsche dir viel Spaß beim Nachnähen. Über ein Foto deines Ergebnisses würden wir uns sehr freue. Falls du irgendwelche Fragen oder Verbesserungsvorschläge zu der Anleitung hast, schreibe es gerne in die Kommentare oder eine Mail direkt an uns.

 

Helen

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