Glückwunschkarte fürs Examen
Hallo 🙂
Glückwunschkarten müssen nicht immer nur aus einem Bild und einem netten Text bestehen. Ich zeige dir eine Idee, wie eine Karte einen Mehrwert bekommen kann.
Eine gute Freundin von mir hat dieses Jahr ihr Lehrerinnen-Examen bestanden und feiert demnächst diesen Meilenstein in ihrem Leben. Ich wollte ihr dafür gerne ein kleines Geschenk machen. Zum Glück hatte ich erst vor kurzem einen süßen Fuchs-Aufnäher bei Stoffe.de erstanden, der sowieso für sie vorgesehen war. Nun habe ich mir gedacht, diesen in einer Glückwunschkarte zu verpacken. Sie ist genau wie ich eine leidenschaftliche Näherin und hat einen Faible für Füchse. Somit hat sie nicht nur ein hübsches Stück Papier, sondern kann es auch noch weiterverwenden.
Ich zeige dir hier, welche Materialien ich hierfür verwendet habe, erkläre dir wie ich vorgegangen bin und das Endergebnis kannst du ja schon sehen. Vielleicht inspiriert dich das zu eigenen Glückwunschkarten. Wenn du uns deine Ergebnisse zuschickst würden wir uns freuen.
Material
- Aufnäher (meinen gab es hier: https://www.stoffe.de/99-79842-090_applikation-fuchs.html)
- Skizzenpapier
- Bleistift
- Tonpapier
- Schere
- Klebestift
- flüssiger Bastelkleber
- Lineal
- weißen Edding
optional, wenn du es hast
- Rollschneider
- Schneidematte
- Patchworklineal oder Metalllineal
Mein Prozess
Zunächst habe ich auf einem Skizzenpapier die Silhouette des Fuchses nachgemalt, damit ich genau die richtige Größe habe und anschließend habe ich verschiedene Elemente dazu skizziert, die ich in einem Klassenzimmer erwarte oder mir wünschen würde. Da der Lehrer hier ein Fuchs ist, gibt es natürlich keine Tische und Stühle und alle Materialien liegen auf dem Boden, damit der Fuchslehrer und seine Fuchsschüler sie auch erreichen können. Eri hat statt dem Lehrertisch einen Lehrerfuchsbau vorgeschlagen, aber den wollte ich nicht zeichnen :p.
Den Rahmen habe ich übrigens erst nachträglich hinzugefügt, da ich es zwar mag sehr klein und filigran zu zeichnen, aber mich nicht von vornherein auf ein bestimmtes Format festlegen will. Dann habe ich ausgemessen, wie groß mein Bild etwa geworden ist, um dann die Größe der Karte festzulegen und auszuschneiden.
Damit die Farben schön intensiv sind, habe ich mich dagegen entschieden die Karte einfach nur zu zeichnen, sondern habe sie lieber als eine Collage gestaltet. Dafür habe ich mir zunächst ein stabiles Stück Papier in der Größe meiner Karte zugeschnitten und auf dieses dann meine Hintergrundfarbe geklebt. Das stabile Stück Papier muss übrigens nicht unbedingt Pappe sein. Ich habe ein farbiges Stück Zeichenkarton verwendet. Dadurch, dass hier mehrere Papierlagen übereinander geklebt werden, ist die Karte am Ende wirklich sehr stabil. Dann habe ich den Boden zugeschnitten und aufgeklebt. Danach folgten Stück für Stück die anderen Elemente. Ich empfehle dir, dir gut zu überlegen in welcher Reihenfolge du die Elemente aufklebst, damit du dich am Ende nicht ärgerst, dass etwas von einem anderen Element verdeckt wird oder du ein anderes Element eigentlich gerne in den Hintergrund haben wolltest, es nun aber zu spät ist es aufzukleben. Auch aus diesem Grund ist eine Skizze, auf der du dich immer wieder kontrollieren kannst, sehr hilfreich.
Ich habe hier auch ein paar dreidimensionale Elemente eingebaut, indem ich beispielsweise für die Bücher mehrere gleichgroße, rechteckige Papierschnipsel in der Mitte gefaltet und mit einem Klecks flüssigen Kleber in dem Knick zusammengeklebt habe. Dann musste ich mich nur immer ein wenige gedulden, bis das getrocknet ist, damit mir die Seiten nicht wieder auseinanderrutschen. Anschließend habe ich noch ein farbiges Cover raufgeklebt und etwas raufgeschrieben, was du aber auch weglassen kannst, denn mehr als eine Abkürzung konnte ich auf das Cover sowieso nicht quetschen. Bei dem großen Tafellineal habe ich den Griff auch dreidimensional gearbeitet, indem ich einen Streifen Papier entsprechend griffförmig gefaltet und dann angeklebt habe. Die Brille für den Fuchs habe ich auch aus Tonpapier hergestellt und die Bügel dann so lang gemacht, dass ich sie hinten auf der Rückseite mit einem kleinen Klebestreifen befestigen konnte. Die Rückseiten von Aufnähern sind inzwischen ja meist beschichtet, damit man sie aufbügeln kann, somit ist es kein Problem den Klebestreifen wieder zu lösen. Den Fuchs habe ich letztlich auch mit einem kleinen zusammengerollten Klebestreifen auf der Rückseite befestigt. Das lässt sich meiner Meinung nach besser lösen, als eine Fotoecke oder ähnliches.
Wenn du die Skizze und mein Endergebnis vergleichst, wirst du feststellen, dass auf der Skizze mehr Elemente sind, als auf dem Endergebnis. Eine Skizze ist nicht endgültig und sollte dich bei deinem kreativen Prozess unterstützen und nicht festlegen, wenn du feststellst, dass dir etwas nicht mehr gefällt oder es nicht passt oder in der Umsetzung sehr kompliziert ist, musst du dich nicht daran halten und ich habe das auch nicht getan.
Ein paar abschließende Tipps noch, falls du die Karte in einen Briefumschlag machen möchtest. Miss den Briefumschlag vorher aus und achte darauf, dass deine Karte mindestens einen halben Zentimeter schmaler ist als der Briefumschlag. Ich hatte das nicht getan und habe ganz schön gekämpft die Karte in den Briefumschlag zu bekommen, da sie exakt so breit war wie mein Briefumschlag. Durch die mehreren Lagen Papier, die ich übereinander geklebt habe, war die Karte aber nun dicker als eine normale Karte und hätte somit gerne noch ein wenig Luft gehabt.
Flüssiger Kleber ist oftmals stabiler, aber man muss immer aufpassen, dass er nicht irgendwo rausquillt und man muss ihm immer ein wenig Zeit geben zu trocknen, da sich sonst alles wieder verschiebt, außerdem kann eine übermäßige Nutzung dazu führen, dass sich das Papier unschön wellt. Aus diesem Grund verwende ich meist eine Mischung aus Klebestift und flüssigem Bastelkleber, da ich in der Regel schnell voran kommen und nicht ewig auf trocknenden Kleber warten möchte, aber bei den Büchern beispielsweise habe ich sie auch mit flüssigem Kleber auf die Karte geklebt, da ich Sorge hatte, dass eine zu grobe Behandlung mit dem Klebestift sie wieder auseinanderreißt.
Ich hoffe dir konnte diese Beschreibung meines Schaffensprozesses weiterhelfen oder eine Inspiration liefern. Wenn du irgendwelche Fragen hast, kannst du mir gerne einen Kommentar hinterlassen oder eine E-Mail schreiben.
Helen